Buffy und Angelus

das Eingangsposting lautete :

Angelus lief eine dunkle Straße entlang. Sein Plan war es, eine von Buffys Freunden aufzusuchen und ihnen einen Schrecken einzujagen. Zuerst würde er etwas harmlos anfangen, aber irgendwann würde die Jägerin bestimmt wahnisnnig werden. Dieser Gedanke trieb ihn ein teuflisches Grinsen ins Gesicht. Er liebte es einfach, jemanden zu quälen und wahnsinnig zu machen. Genauso wie er es damals mit Drusilla gemacht hatte. Eventuell würde er ja Buffy auch am Ende verwandeln, doch das hatte Zeit.

Nach einer Weile stieß Angel Dawn dann zu Buffy. Die Jägerin war erleichtert, dass ihre Schwester noch bei Bewusstsein war
und Angelus anscheinend nicht so viel Blut getrunken hatte. Wenigstens ging es Dawn den Umständen entsprechend gut.
Buffy kümmerte sich noch eine Zeit lang um ihre Schwester und ging sicher, dass ihr auch nichts fehlte.
Doch so lange konnte sie auch nicht für Dawn da sein. Sie musste Angel suchen. Wer weiß, was er als nächstes anrichten würde.
Aber ohne Joyce und Dawn in Sicherheit zu wissen, konnte sie nicht gehen. Also ging sie gemeinsam mit Schwester und Mutter
zu ihren Nachbarn, die im Moment verreist waren. Buffy brach die Haustür auf und brachte ihre Familie in dem Haus unter.
Hier würde Angelus ohne Einladung nicht reinkommen. Bevor die Jägerin verschwand, flüsterte sie ihrer Schwester noch zu, dass sie ja niemanden reinlassen sollte.
Mit diesen Worten verließ sie dann das Haus ihrer Nachbarn und machte sich auf die Suche nach Angelus.

Inzwischen stand Angelus vor Willows Haus. Sie hatte ihn doch auch schonmal hinein gebeten. Er sah ein offenes Fenster und sprang ins Haus. Dann lief er in ihr Zimmer. "Willow...", sagte er, als er hinter ihr stand. Erschrocken drehte sie sich um und schrie ängstlich. Ängstlich starrte das Mädchen ihn an, als er nach ihren Arm griff und sie an einen Stuhl fesselte. Er wollte Buffy anlocken und anscheinend waren Willows Eltern nicht daheim. Da das Fenster offen stand, hätte Buffy ja Willows Schrei hören können. Also stand er abwartend neben Willow und strich ihr leichtmit der Hand über den Hals. "Lass mich in Ruhe!"

Ziellos irrte die Jägerin durch die Straßen. Wo könnte dieser Vampir jetzt nur sein?
Bei einem ihrer Freunde? Aber bei wem? Bei Willow oder Xander? Oder doch bei Cordy?
Buffy wusste es nicht, aber irgendwo würde sie ja anfangen müssen zu suchen. Sie würde bei Willow anfangen, da sie sowieso schon in der Nähe ihres Hauses war.
Und dann hörte sie Schreie. Deutliche und laute Schreie. Es war Willows ängstliche Stimme, die schrie.
Er ist also tatsächlich bei Willow!...Buffy bog um die Ecke und da war auch schon Willows zu Hause. Die Jägerin sprang durch ein offenes Fenster ins Haus.
Dann machte sie sich auf den Weg in Willows Zimmer, wo sie auch schon Angelus sah, der ihre beste Freundin gefesselt hatte und über ihren Hals strich.
Ohne lange zu überlegen, rannte sie auf den Vampir zu und schubste ihn von Willow weg.

Angelus war zufrieden. Buffy war da. "Buffy! Hilf mir!", flehte Willow. Angelus trat sofort nachdem er von Buffy weg geschubbst wurde, wieder zu ihr und grinste nur. "Du kommst echt immer. Aber wieso hilfst du ihnen nicht auch immer? Dawn hast du nicht geholfen und du bist direkt vor ihr gestanden.", er liebte es, mit Buffys Gefühlen zu spielen. Und obwohl er anderen grauenhafte Dinge antat, gab sie ihn nicht auf. Das war ihr Fehler. Und diesen Fehler würde er ausnutzen.

Buffy achtete nun gar nicht mehr auf Angelus. Sie wandte sich Willow zu und entfesselte sie.
"Lauf." flüsterte sie ihrer besten Freundin nur zu, die ihren Rat auch sofort befolgte und davonlief.
Erst dann richtete die Jägerin ihren Blick wieder auf den Vampir vor ihr. Und wieder hatte er nichts als verletzende Worte für sie übrig.
Aber was hätte sie auch anderes erwartet? Er liebte es einfach Buffy zu quälen, aber das allerschlimmste an all dem war
immer noch, dass Angelus mit jedem Wort, das er sagte, immer recht hatte.
"Halt die Klappe!" meinte sie dann nur und sah ihn wütend an. "Kannst du nicht einfach abhauen?! Ich bin nicht dein Spielzeug!"
Sie wollte echt nicht mehr sein Spielzeug sein. Sie hatte es satt.

"Wer sagt denn, dass du nicht mein Spielzeug bist? Und daran bist doch schliesslich auch du schuld. Mich könntest du nicht töten.", meinte Angelus. Dessen war er sich auch schon ziemlich sicher. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt würde es so sein und das konnte man doch schliesslich auskosten. Buffy war einfach in ihn verliebt und dachte, dass sie ihn retten könnte. Aber Angelus würde nicht zulassen, dass er wieder eine Seele bekommen würde.

"Gut, dann bin ich eben dein Spielzeug. Schön. Aber die anderen haben damit nichts zu tun. Wenn du spielen willst, dann spiel mit mir.
Denn mittlerweile bin ich es gewohnt, dass du mit mir machst was du willst. Aber lass die anderen in Ruhe!"
Flehend aber auch traurig zugleich war Buffys Blick. Sie konnte es einfach nicht mehr ertragen, dieses Gefühl, das sie nicht alle beschützen kann.
Denn sie wusste, dass sie das niemals konnte. Das war unmöglich.

Angelus lachte. "Die anderen gehören doch zum Spiel dazu.", erwiderte er. "Es wäre doch nur halb so schön, wenn ich sie in Ruhe lassen würde!", das war es wirklich. Und wer weiss, wer als nächstes an der Reihe war? Xander? Cordelia? Oder jemand anderes? Alles war möglich und Angelus war unberechenbar.

Bedrohlich ging Buffy nun auf den Vampir zu und sah ihn böse an.
"Lass sie in Ruhe! Oder ich werde dich wirklich pfählen! Und da spielen dann Gefühle keine Rolle mehr."
Die Jägerin drohte Angelus wirklich, doch ob sie so glaubwürdig wirkte, wusste sie sie nicht.
Bestimmt würde der Vampir wieder damit anfangen, dass sie ihn sowieso nicht töten könnte, da sie ihn liebte.
Und damit lag er ja auch in gewisser Weise vollkommen richtig.

Angelus zuckte mit den Schultern. Er wusste, dass Buffy ihn nicht so ohne Weiteres töten würde, also hatte er vorserst nichts zu befürchten. Buffy leugnete es, das war klar. Er wollte es sich und ihr nochmals beweisen, da er sich ganz sicher war. Also sah er Buffy so an, als hätte er noch eine Seele. So, als wäre er der alte Angel und sagte ernst "Nagut. Pfähle mich.", Angelus wusste, dass sie es nicht konnte und blieb ernst. Wenn es Buffy dennoch versuchen würde, würde er ihr eben ausweichen.

Buffy schluckte und nahm ihren Pflock heraus. Fest umklammert hielt sie ihn in ihrer Hand.
Dann sah sie Angel an. Sie blickte direkt in sein Gesicht. Ihr Herz begann schneller zu schlagen und
es war so, als würde ihr Angel, der alte Angel vor ihr stehen. Der, in den sie sich unsterblich verliebt hatte.
Wie erstarrt stand sie da und sah ihn eine Weile lang einfach nur an.
Buffy, das ist nicht mehr Angel!...versuchte sich die Blondine einzureden. Es war doch bloß eine Maskerade.
Angelus spielte ihr was vor. Immer noch rührte sich die Jägerin kein Stück und sah ihn einfach nur an.

"Pfähle mich.", wiederholte Angelus noch immer mit ernster Miene. "Halte mich auf.", er forderte das nur, um der Jägerin endlich bewusst zu machen, dass sie ihn nicht töten könnte. Das würde sie nicht tun. Er nahm sanft ihre Hand, die den Holzpflock umklammerte und setzte sie direkt über sein Herz. Dabei sah er Buffy irgendwie traurig an. Sie würde ihn nicht pfählen.

Pfähle mich...halte mich auf...Buffy ließ sich Angels Worte durch ihren Kopf gehen, ohne ihren Blick von Angel abzuwenden.
Als er auf einmal ihre Hand nahm, erschrak sie kurz. Damit hätte sie jetzt nicht gerechnet.
Doch sie entzog ihm ihre Hand auch nicht. Bei seiner Berührung fühlte sie sich einfach wohl.
Buffy! Jetzt komm zu dir! Das ist nicht mehr Angel, das ist Angelus!...versuchte sie sich klar zu machen.
Aber es brachte nichts. Für sie würde es wahrscheinlich immer Angel bleiben. Vor allem jetzt, als er sie so traurig ansah.
Tief in ihrem Inneren wusste die Jägerin natürlich, dass das nur gespielt war, aber sie wollte es nicht wahr haben.
Zu sehr wünschte sie sich, dass er wirklich wieder der normale Angel werden würde. Doch ein Wunsch blieb eben nur ein Wunsch, nichts weiter.
Buffys Hand zitterte. Was sollte sie jetzt machen?

Angelus merkte, dass es Buffy einfach nicht übers Herz brachte. Er strich ihr leicht mit der Hand über die Wange und verschwand danach sofort, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Erst als der Vampir wieder draußen war, grinste er böse. Buffy konnte ihn nichts antun. Sie nicht. Vielleicht würde sie es irgendwann können, aber dann wäre es zuspät. Zufrieden lief er eine dunkle Straße entlang.

Buffy schloss die Augen, als er ihre Wange streichelte. Eigentlich sollte sie sich ja nicht von ihm täuschen lassen, aber
sie konnte einfach nicht anders. Angelus wusste genau, wie er sie um den Finger wickeln konnte.
Aber nun war er verschwunden. Die Jägerin seufzte. Sie hatte langsam keine Lust mehr dem Vampir nachzueilen.
Also verließ sie Willows Haus und ging raus auf die dunklen Straßen. Wann würde es denn endlich hell werden?

Angelus lief einige Straßen entlang. Bestimmt würde es bald schon wieder hell werden. Aber bevor er sich wieder zurück zog, wollte er noch etwas trinken. Deswegen ging er schnell zum bronze. Er suchte sich ein Teenie Mädchen heraus und lockte sie in eine Ecke. Dann saugte er sie aus. Leider hatte er nicht dabei bemerkt, dass er von Cordelia gesehen wurde. Danch bemerkte er, dass die Sonne bereits langsam aufging und lief zurück zu seinem zuhause. Drinnen angekommen setzte er sich erstmal hin und überlegte, was er als nächstes tun sollte.

Buffy ging weiter und weiter und achtete nicht darauf, wohin ihre Füße sie trugen.
Nach einer Weile kam sie dann schließlich vorm Bronze an, wo auch schon Cordy auf die Blondine zugerannt kam.
Cordelia wirkte hysterisch. Was ist denn mit ihr? Hat Angelus ihr auch einen Besuch abgestattet?
Doch das war nicht der Fall, denn Cordy erzählte der Jägerin, dass Angelus hier war und ein Mädchen ausgesaugt hatte.
Sofort wurde Buffy wütend. Wieso hatte sie ihn nicht getötet, als sie die Gelegenheit dazu hatte?
Nur wegen ihren Gefühlen, die sie sich am liebsten rausgeschnitten hätte!
Buffy wusste nicht mehr weiter. Sie wusste nur eins, sie musste etwas gegen den Vampir unternehmen.
Bald würde es hell werden, also war Angelus bestimmt schon bei sich zu Hause. Sollte sie zu ihm gehen? Aber was würde das bringen?

Angelus beschloss, Dawn in der folgenden Nacht zu töten. Richtig brutal zuzurichten. Buffy sollte Angst haben. Richtig schlimme Angst. Zuerst würde er sie bis auf den letzten Tropfen aussaugen und danach würde er ihr den Bauch aufschlitzen und ihr die Eingewiede heraus reißen. Ja, das klang doch schonmal brutal.

Eine Weile lang überlegte Buffy, was sie nun unternehmen sollte. Einfach nach Hause gehen und alles so lassen, wie es ist?
Nein, sie musste Angelus aufhalten. Sie durfte sich nicht mehr von ihren Gefühlen beherrschen lassen, wenn sie ihm bald gegenüberstehen würde.
Die Jägerin verabschiedete sich von Cordy und gab ihr noch den Rat, dass sie zu ihrer Tante fahren sollte, denn dort hatte
Angelus keinen Zutritt. Dann lief sie zu Angel nach Hause. Sie atmete tief durch und ihr Herz begann auch schon wieder schneller zu schlagen.

Angelus war ziemlich zufrieden über sein Vorhaben und setzte sich auf sein Bett. Hier hatte er mit Buffy geschlafen und wurde endlich von seiner lästigen Seele befreit. In diesem Bereich war er der Jägerin doch schon ziemlich dankbar.

Buffy kam Angels zu Hause immer näher. Als sie angekommen war, überlegte sie nicht lange und trat einfach die Tür ein.
Das war ihr nun egal. Jetzt stand sie mitten im Raum und sah auch schon Angelus auf seinem Bett sitzen.
Dieses Bett, in dem sie miteinander geschlafen hatten. In diesem Bett, wo er noch so sanft war. Und genau in diesem Bett, wo er sich auch verwandelt hatte.
Verwandelt in Angelus. Verwandelt in ein Monster.
"Hallo Angelus." sagte sie und blieb dabei ganz cool.

"Buffy.", sagte Angelus mit kühler Stimme und stand auf. Zugegeben, er war schon etwas überrascht. Aber was solls?

"Damit hast du wohl nicht gerechnet, was?" fragte sie ihn und blieb immer noch ganz cool.

"Man kann nunmal nicht mit allem rechnen.", erwiderte Angelus. "Also, was willst du?"

Buffy ging näher auf den Vampir zu, bis sie direkt vor ihm stand.
"Ich bin hier um dich zu warnen, mein Lieber." Mit böse funkelnden Augen starrte sie Angelus an.